Berlin - Das Russische Verteidigungsministerium bereitet die Verlegung des Hauptquartiers der Kaspischen Flottille von Astrachan in das rund 500 Kilometer südlich gelegene Kaspiysk in Dagestan vor. Wie der russische Auslandssender "Sputnik" im Rahmen eines Interviews mit dem Admiral Vladimir Komoyedov - vormaligem Kommandeur der Schwarzmeerflotte - berichtet, folge die Verlegung vor allem strategischen Interessen in der Kaspischen Region. Die Verlegung war durch den Verteidigungsminister Sergei Shogou am Montag bei einer Pressekonferenz in Moskau bekanntgegeben worden.
Dagestan galt lange - wie das benachbarte Tschetschenien - als Unruheregion und eine Stationierung von Hauptquartieren daher als wenig sinnvoll. Wie russische Medien berichten seien in der Marinebasis große Investitionen in Infrastruktur - vor allem Hafenanlagen und Unterkunft- sowie Trainingsgebäude - im Gange. Über Investitionssummen und Fertigstellungsdaten wurde nichts bekannt. Die Verlegung soll im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Komoyadov betonte in seinen Statements, dass die südlichere Stationierung der Flottille die strategischen Einsatzmöglichkeiten der Schiffe und Landungstruppen verbessere.
Die Flottille war in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt immer wieder in die Schlagzeilen geraten. So hatten Schiffe des Verbandes 2015 und 2016 mit Cruise Missiles in die Kampfhandlungen in Syrien eingegriffen und damit gezeigt, dass alle Ziele in der Region bis zum Persischen Golf koordiniert angreifen konnten.
Mit zwei Fregatten, acht Korvetten, sieben Schnellbooten, drei Minensuchern, acht Landungsbooten und einer Landungskomponente in der große einer verstärkten Brigade hat die Flottille in etwa die Größe der schwedischen Marine. Sie gilt als modern ausgerüstet, zumal sie in den letzten Jahren modernisiert wurde und die Flotte - im Gegensatz zur Schwarzmeerflotte - keinerlei Rüstungsbeschränkungen unterlag. Mit dem neuen Hauptquartier rückt der südliche Militärdistrikt, dem die Flottille untersteht deutlich nach Süden. Nur noch 150 km sind es von der neuen Basis nach Aserbaijan, Turkmenistan und Iran sind jeweils knapp 500 km entfernt.
Die Region wird im Poker um die europäische Gasversorgung immer interessanter. Zuletzt war aus diplomatischen Kreisen zu vernehmen, dass die Anrainer des Kaspischen Meeres sich über den Status der Wasserfläche in Verhandlungen angenähert hätten und ein internationales Abkommen über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres kurz bevorstünde. Allerdings sind bislang noch keine Entwurfstexte öffentlich. Fraglich bleibt auch, welche Absprachen es zur Führung von Untersee-Pipelines getroffen werden. Vor allem turkmenisches, aber auch kasachisches und usbekisches sowie iranisches Erdgas könnte durch das Kaspische Meer auf den türkischen und europäischen Markt gebracht werden. Dies setzt aber ein sicheres Umfeld für die Investitionen voraus. #SichPol.de/pvk
Einheiten der Flottille bei einer Flottenparade im Jahr 2012. Bild: Gemeinfrei, via Wikimedia. |
Dagestan galt lange - wie das benachbarte Tschetschenien - als Unruheregion und eine Stationierung von Hauptquartieren daher als wenig sinnvoll. Wie russische Medien berichten seien in der Marinebasis große Investitionen in Infrastruktur - vor allem Hafenanlagen und Unterkunft- sowie Trainingsgebäude - im Gange. Über Investitionssummen und Fertigstellungsdaten wurde nichts bekannt. Die Verlegung soll im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Komoyadov betonte in seinen Statements, dass die südlichere Stationierung der Flottille die strategischen Einsatzmöglichkeiten der Schiffe und Landungstruppen verbessere.
Die Flottille war in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt immer wieder in die Schlagzeilen geraten. So hatten Schiffe des Verbandes 2015 und 2016 mit Cruise Missiles in die Kampfhandlungen in Syrien eingegriffen und damit gezeigt, dass alle Ziele in der Region bis zum Persischen Golf koordiniert angreifen konnten.
Mit zwei Fregatten, acht Korvetten, sieben Schnellbooten, drei Minensuchern, acht Landungsbooten und einer Landungskomponente in der große einer verstärkten Brigade hat die Flottille in etwa die Größe der schwedischen Marine. Sie gilt als modern ausgerüstet, zumal sie in den letzten Jahren modernisiert wurde und die Flotte - im Gegensatz zur Schwarzmeerflotte - keinerlei Rüstungsbeschränkungen unterlag. Mit dem neuen Hauptquartier rückt der südliche Militärdistrikt, dem die Flottille untersteht deutlich nach Süden. Nur noch 150 km sind es von der neuen Basis nach Aserbaijan, Turkmenistan und Iran sind jeweils knapp 500 km entfernt.
Die Region wird im Poker um die europäische Gasversorgung immer interessanter. Zuletzt war aus diplomatischen Kreisen zu vernehmen, dass die Anrainer des Kaspischen Meeres sich über den Status der Wasserfläche in Verhandlungen angenähert hätten und ein internationales Abkommen über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres kurz bevorstünde. Allerdings sind bislang noch keine Entwurfstexte öffentlich. Fraglich bleibt auch, welche Absprachen es zur Führung von Untersee-Pipelines getroffen werden. Vor allem turkmenisches, aber auch kasachisches und usbekisches sowie iranisches Erdgas könnte durch das Kaspische Meer auf den türkischen und europäischen Markt gebracht werden. Dies setzt aber ein sicheres Umfeld für die Investitionen voraus. #SichPol.de/pvk
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