Britische Marine eröffnet neue Basis in Bahrain

Berlin - Die britische Royal Navy hat ihre neue Operationsbasis am Persischen Golf offiziell in Dienst genommen. Wie das Verteidigungsministerium in London am Montag mitteilte, werde die Anlage "eine zentrale Rolle für Operationen im Golf, dem Roten Meer und dem Indischen Ozean spielen". An der Eröffnung der 'United Kingdom Naval Support Facility' nahm der Kommandeur des britischen Joint Forces Command, General Sir Chris Deverell, und der bahrainische Kronprinz Salman Bin Hamas Al Khalifa teil.

Luftaufnahme der neuen britischen Pier. Bild: Archiv SichPol.de


In seiner Ansprache machte Deverell deutlich, dass die Basis in dem Golfstaat den Einsatz britischer Truppen ostwärts des Suez-Kanals sichere und dazu beitragen werde "die britische Art zu Leben und zu wirtschaften" in Zukunft gegen Bedrohungen zu schützen. Außerdem wolle das Vereinigte Königreich zur Stabilität und Sicherheit in der Golfregion beitragen. Die letzte permanente Marine-Basisin der Region wurde 1971 aufgegeben. Allerdings operierten in der Zwischenzeit britische Minenjagdboote und gelegentlich Typ45 Zerstörer und Typ23 Frigatten von der bahraineschen Basis aus als Gastlieger.

Die Dockanlagen im Mina Salman Port sind können nach den Angaben des Ministeriums alle Schiffe der Royal Navy aufnehmen. Dies gelte auch für die beiden Flugzeugträger HMS Queen Elisabeth und HMS Prince of Wales. Bis zu 300 Soldaten und zivile Mitarbeiter werden ständig in der neuen Marinebasis stationiert sein. Weitere 250 Personen können kurzzeitig im Stützpunkt untergebracht werden. Über die genaue Ausstattung der Anlage wurde zunächst nichts bekannt. Die Arbeiten zum Ausbau der Basis hatten im Sommer 2015 begonnen. Damals bezifferte der Daily Telegraph die Investitionskosten auf nur 22,6 Millionen US-Dollar.

Großbritannien versucht mit dem neuen Kriegshafen am Golf die eigene Stellung in der Region wieder auszubauen. Unsicherheiten mit den ägyptischen Partnern und mehr Unabhängigkeit von Dschibuti, wo China zunehmend Einfluss gewinnt, sind strategische Überlegungen, die schon seit längerem in London angestellt werden. Andererseits wollen die Briten zeigen, dass die eigene Marine nicht auf den Nordatlantik beschränkt ist, sondern Interessen auch in der Golfregion projizieren kann - unabhängig von der jeweiligen politischen Lage in Suez.
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SichPol.de/pvk 

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