Taiwan strebt nach eigenem U-Boot-Bau

Berlin -Nach Aussagen des Taiwanesischen Präsidenten Tsai Ing-wen hat die US-Regierung grünes Licht für den Export von Rüstungsgütern und Maschinenteilen zum Bau von Unterseebooten gegeben. Diese Exporte sollen nach der Aussage des Politikers die dortige Schiffbauindustrie zur Herstellung eigener U-Boote in Taiwan befähigen. Wie mehrere Nachrichtenagenturen (AP, Reuters AeroSpace, ROC Central News Agency) übereinstimmend berichten, sollen die Aussagen am Rande eines Besuches von konservativen Politikberatern in Taipeh getroffen worden seien. Sie wurden anschließend in einer Erklärung des Präsidialbüros verbreitet.

Taiwanesischen U-Boot (Tench-Klasse). Bild: By cpj2028 - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3329223


Auf eine Anfrage von SichPol.de bei der amerikanischen Ausfuhrkontrollbehörde (Defence Security Cooperation Agency, DSCA), konnte ein Sprecher per Email nicht bestätigen, um welche Entscheidung es sich handelt und welche Firmen konkret involviert sein sollen. Gleichzitig hatte die Trump-Administration sowohl in einzelnen Ankündigungen, als auch in der Anfang des Jahres erscheinenden Nationalen Sicherheitsstrategie sich immer wieder zu den Rüstungslieferungen an Taipeh bekannt. Es dürfte sich vor allem um Batterien, Antriebstechnologie und Bordrechner handeln.

Die Bemerkung Tsai Ing-wens kam einen Tag vor der chinesischen Ankündigung, in der Straße von Taiwan ein groß angelegtes Marine-Manöver abzuhalten, an dem auch der einzige Flugzeugträger der Volksrepublik teilnehmen soll. Taiwan verfügt zur Zeit über vier Diesel-U-Boote. Zwei Ausbildungsboote der Tench-Klasse aus US-Beständen der 1940er Jahre und zwei während der frühen 1980er Jahre in der Niederlanden gebaute Boote.
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SichPol.de/pvk

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