Berlin - Nach einer Serie von Unfällen auf der Autobahn 72 (Hof-Chemnitz) schlagen den US-Truppen in der Region Ressentiments entgegen. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Zwickau SichPol.de auf Anfrage bestätigte, war ein Schützenpanzer Stryker des 2nd Cavallery Regiment der US-Army am Samstag mit Motorschaden in Höhe der Anschlussstelle Treuen liegen geblieben und verlor Öl. Der Marschverband von 19 Fahrzeugen habe daraufhin auf dem Standstreifen gehalten. Die Autobahnpolizei sei durch eine Bundeswehrdienststelle und von vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern über die stehende Kolonne informiert worden.
Tragisch: Etwa zur gleichen Zeit ereigneten sich mehrere Unfälle direkt bei der stehenden Kolonne. Ob - wie die BILD Zeitung spekuliert - die Autofahrer von der Kolonne abgelenkt waren, ausgelaufenes Öl des Strykers die Unfälle verursachte, oder es keinen ursächlichen Zusammenhang gibt, ist unklar. Der Polizeisprecher wollte sich hierzu mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Bilanz der Crashs: Fünf Schwerverletzte und hoher Sachschaden.
Kritik, Häme und Blockadeaufrufe
Unterdessen kochen in den sozialen Netzwerken und auch auf den Internetseiten der regionalen Tageszeitungen die Emotionen hoch. Ein Bericht der "Freien Presse" über die Panzerbewegungen im mittelsächsischen Frankenberg wurde auf der Website - vor allem aber bei Facebook - mit zahlreichen wütenden Kommentaren versehen. Darin wurde dem Medium vorgeworfen, die schweren Unfälle auf der A72 zu verschweigen. Andere Kommentatoren fragten: "Was wollen die hier!?" oder pöbelten: "Verpissen sollen sie sich!". In der geschlossenen Facebookgruppe "Unser Vogtland" war der Aufruf zur "Bummel-Blockade" der Truppenbewegungen und zu Aktionen "gegen die Besatzer" zu lesen. Diese Posts wurden inzwischen aus der Gruppe gelöscht.
Auch das Landeskommando Sachsen der Bundeswehr in Dresden bestätigte im vertraulichen Gespräch, dass US-Truppenbewegungen im Land immer wieder auf negative und ablehnende Reaktionen der Bevölkerung stießen. Es sei auffällig, dass im Gegensatz zu Protesten in den alten Bundesländern hier vor allem regional gesinnte und rechts-nationale Kräfte gegen die vornehmlich Amerikanischen Truppentransporte mobil machten. Opposition gegen Militärkolonnen und Kasernen sei sonst eher linksradikal geprägt. Eine Anfrage beim zuständigen MAD blieb unbeantwortet.
Hervorragende Unterstützung
Eine Sprecherin der US Armee, Col. Kathleen Turner, sagte im Gespräch mit SichPol.de, dass die Kolonne auf dem Landmarsch nach Polen gewesen sei. Alle Teile hätten das Marschziel mittlerweile sicher erreicht. Zu den Vorgängen auf der A72 wollte sie sich nicht äußern. Sie betonte diplomatisch, dass: "die hervorragende Unterstützung durch das Gastland Deutschland uns {den US Truppen} unglaublich hilft, die gestellten Aufträge zu erfüllen und erfolgreich zu dienen."
Bereits in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Kritik an Truppenbewegungen durch Sachsen. Die A72, die A4 und die Bahnstrecke Hof-Dresden (Franken-Sachsen-Magistrale) gelten als besonders wichtig für den Militärverkehr. Seit der Verstärkung von Truppen in Osteuropa im Rahmen der Enhanced Forward Presence der NATO (EFP) und der US-Operation Atlantic Resolve hat sich das militärische Verkehrsaufkommen deutlich erhöht. Die Trassen sind die wichtigste Verbindung zwischen den US-Garnisonen in Franken (Ansbach, Vilseck, Grafenwöhr) und den vorgeschobenen Basen und Übungsplätzen in Polen sowie im Baltikum.
Bereits Herbst 2017 sorgten zahlreiche Militärzüge für Spekulationen und Kritik in den Medien, Anfang diesen Jahres wurde von der sächsischen Autobahnpolizei eine Schwerlastkolonne mit US-Panzerhaubitzen auf der A4 angehalten und wegen Beladungsverstößen die Weiterfahrt untersagt.
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SichPol.de / PvK
Marschvorbereitung für die Übung "Dragoon Ride", die ebenfalls über die Unfallstelle führte. Bild: Staff Sgt. Jennifer Bunn, 2nd Cavalry Regiment Public Affairs |
Tragisch: Etwa zur gleichen Zeit ereigneten sich mehrere Unfälle direkt bei der stehenden Kolonne. Ob - wie die BILD Zeitung spekuliert - die Autofahrer von der Kolonne abgelenkt waren, ausgelaufenes Öl des Strykers die Unfälle verursachte, oder es keinen ursächlichen Zusammenhang gibt, ist unklar. Der Polizeisprecher wollte sich hierzu mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Bilanz der Crashs: Fünf Schwerverletzte und hoher Sachschaden.
Kritik, Häme und Blockadeaufrufe
Unfallstelle auf der A72. Soldaten bei der Rast. Bild: Martin Vieregge |
Auch das Landeskommando Sachsen der Bundeswehr in Dresden bestätigte im vertraulichen Gespräch, dass US-Truppenbewegungen im Land immer wieder auf negative und ablehnende Reaktionen der Bevölkerung stießen. Es sei auffällig, dass im Gegensatz zu Protesten in den alten Bundesländern hier vor allem regional gesinnte und rechts-nationale Kräfte gegen die vornehmlich Amerikanischen Truppentransporte mobil machten. Opposition gegen Militärkolonnen und Kasernen sei sonst eher linksradikal geprägt. Eine Anfrage beim zuständigen MAD blieb unbeantwortet.
Verladung von Stryker Radpanzern in Vilseck. Bild: U.S. Army photo by Visual Information Specialist Gertrud Zach. |
Eine Sprecherin der US Armee, Col. Kathleen Turner, sagte im Gespräch mit SichPol.de, dass die Kolonne auf dem Landmarsch nach Polen gewesen sei. Alle Teile hätten das Marschziel mittlerweile sicher erreicht. Zu den Vorgängen auf der A72 wollte sie sich nicht äußern. Sie betonte diplomatisch, dass: "die hervorragende Unterstützung durch das Gastland Deutschland uns {den US Truppen} unglaublich hilft, die gestellten Aufträge zu erfüllen und erfolgreich zu dienen."
Bereits in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Kritik an Truppenbewegungen durch Sachsen. Die A72, die A4 und die Bahnstrecke Hof-Dresden (Franken-Sachsen-Magistrale) gelten als besonders wichtig für den Militärverkehr. Seit der Verstärkung von Truppen in Osteuropa im Rahmen der Enhanced Forward Presence der NATO (EFP) und der US-Operation Atlantic Resolve hat sich das militärische Verkehrsaufkommen deutlich erhöht. Die Trassen sind die wichtigste Verbindung zwischen den US-Garnisonen in Franken (Ansbach, Vilseck, Grafenwöhr) und den vorgeschobenen Basen und Übungsplätzen in Polen sowie im Baltikum.
Bereits Herbst 2017 sorgten zahlreiche Militärzüge für Spekulationen und Kritik in den Medien, Anfang diesen Jahres wurde von der sächsischen Autobahnpolizei eine Schwerlastkolonne mit US-Panzerhaubitzen auf der A4 angehalten und wegen Beladungsverstößen die Weiterfahrt untersagt.
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SichPol.de / PvK
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